Knappes Votum für eine Bürgschaft

Tennenplatz kann in einen Winterrasenplatz umgestaltet werden

Selten waren Abstimmungen im Gemeinderat so spannend wie am Dienstagabend in der Wiesentalhalle. Nachdem Marc Sutterer angekündigt hatte, dass die CDU-Fraktion gegen die Bürgschaft für den FC Steinen-Höllstein stimmen werde, war unsicher, ob der Antrag des Fußballclubs eine Mehrheit bekommt. Umso erleichterter war die große Delegation des FC, als sie sah, dass die SPD und die Gemeinschaft geschlossen für die Unterstützung stimmten. Auch Bürgermeister Gunther Braun stimmte mit „Ja“. Das Endergebnis lautete: zehn Ja-Stimmen, neun Nein-Stimmen.

Die Gemeinde bürgt damit für das von der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden dem FC gewährte Darlehen in Höhe von 208 000 Euro. Die kommunale Ausfallbürgschaft garantiert dem Verein günstigere Kreditbedingungen. Der Geldbetrag ist Bestandteil des Finanzierungspakets für die Umgestaltung des Tennenplatzes zu einem Winterrasenplatz. Eine Ausfallbürgschaft ist ein kreditähnliches Rechtsgeschäft, wie es in der Vorlage der Verwaltung heißt. Das Landratsamt Lörrach muss dieses genehmigen, was aber nur eine Formsache ist, weil es bereits bei der Ausarbeitung der Bürgerschaftserklärung beteiligt war.

Bürgermeister Gunther Braun sagte, dass es unwahrscheinlich sei, dass der Fußballclub den Kredit nicht zurückzahlen könne. Er verwies darauf, dass die Gemeinde auch anderen Vereinen Bürgschaften gewährt habe und das auch andere Gemeinden (zum Beispiel Kandern) so vorgingen. Rudolf Steck (SPD) sagte, der Hartplatz erfülle nicht die Vorgaben für einen Trainingsplatz, auf dem auch Ligaspiele stattfinden sollten. Marc Sutterer (CDU) meinte, die Gemeinde müsse sich auf die Pflichtaufgaben konzentrieren und Folgekosten vermeiden. Der Verein solle die Finanzierung des Winterrasenplatzes alleine organisieren. „Eine Bürgschaft kann zu einer Verpflichtung werden. Daher gibt es von der CDU keine Zustimmung für eine Bürgschaft.“ Ulrike Mölbert (Gemeinschaft) äußerte, es gehe darum, dass der FC auf vernünftigen Plätzen spielen solle, um die Jugendmannschaften halten zu können. „Nach Sichtung aller Unterlagen haben wir den Entschluss gefasst, dem FC unser Vertrauen entgegenzu- bringen.“ Marc Sutterer entgegnete ihr, dass die CDU dem FC vertraue. „Aber wir müssen die Pflichtaufgaben erfüllen und darauf achten, dass sich die Folgekosten im Rahmen halten.“ Schließlich müsse ja auch noch der Rasenplatz erneuert werden.

Der FC Steinen-Höllstein will den Bau des Winterrasenplatzes tatkräftig unterstützen. Die Gemeinde pflegt und unterhält den Platz. Der FC wird sich daran „im Rahmen seiner Möglichkeiten“ beteiligen. Der Winterrasen kann auch von Schulen und Kindergärten genutzt werden.

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